Blick ins Märchenbuch
Der Märchenheld kann durch Zauberei anderer in Schwierigkeiten geraten oder durch guten Zauber gerettet werden.
Märchen sind Fenster zu einer anderen Wirklichkeit. In ihnen treten magische Gestalten und Fabelwesen auf.
Märchen schenken Hoffnung, so dass man sich öffnet für Selbsterkenntnis und die Erprobung neuer Lebenswege
Märchen erzählen von Menschen, die sich auf ihren schweren Weg machen und in der Liebe Erfüllung finden.
Märchentherapie ist eine wirksame Methode für Kinder und Erwachsene, Wege ins Innere des Menschen zu finden.
Märchen-Lesungen: Die Autorin der Wundersamen Märchen verzaubert Kinder und Erwachsene in ihren Lesungen.
Symbole in Märchen sind mannigfaltig und oft vieldeutig. Die Märchenmotive, die uns ansprechen, werden zu Symbolen für einen psychischen Zustand in uns selbst.. Vor allem elementare Erfahrungen wie Geburt, Ehe, Mutterschaft, Trennung und der Tod haben in der Seele der Menschen eine archetypische Verankerung. Sie haben zu allen Zeiten und in den unterschiedlichsten Kulturen ähnliche Bilder hervorgebracht und können als kollektive Menschheitserfahrungen gelten.
Diese Ur-Symbole, diese archetypischen Bilder, sind tief in uns verankert. Wenn wir diesen Symbolen begegnen, so lösen diese bestimmte Vorstellungen und Gefühle in uns aus. Sie erwecken bestimmte psychische Inhalte und damit verbundene Emotionen in unserer Psyche.
Da uns beinahe jedes Wort und jeder Satz eines Märchens verschlüsselte Botschaften gibt, so teilt uns das Märchen neben der äußeren Handlung noch eine innere Wahrheit, mit die es aber erst zu erschließen gilt. Siehe hierzu als Beispiel das Märchen von Frau Holle.
Ein Mädchen wird von ihrer Stiefmutter schlecht behandelt und ihrer leiblichen Tochter gegenüber zurückgesetzt und benachteiligt. Eines Tages zwingt die Stiefmutter es, in einen Brunnen zu springen, um eine verlorene Spindel zu finden. Unten in der Tiefe des Brunnens die sich gleichzeitig aber auch über den Wolken befindet, wird es vor mehrere Bewährungsprüfungen gestellt. So will ein fertiges Brot vor dem Verbrennen im Ofen gerettet und ein Baum mit reifen Äpfeln geschüttelt werden. Das Mädchen kommt den Hilferufen ganz selbstverständlich nach. Zuletzt trifft es auf Frau Holle, eine „alte Frau“, die „große Zähne hatte“. Es tritt in ihre Dienste und muss vor allem die Betten auszuschütteln, wodurch es dann auf der Erde schneit. Obwohl es ihr bei Frau Holle viel besser als bei der Stiefmutter geht, bekommt es Heimweh und bittet um seinen Abschied. Unter einem Torbogen wird das Mädchen mit Gold reich überschüttet und kehrt als Goldmarie nach Hause zurück, begrüßt vom Hahnenschrei: „Kikeriki! Unsere goldene Jungfrau ist wieder hie!“ Ihre Stiefschwester will diesen Goldregen auch und schlägt daraufhin den gleichen Weg ein. Sie aber ist zu egoistisch und zu faul und versagt bei den Bewährungsproben unterwegs. Ihren Dienst bei Frau Holle versieht sie auch schlecht, so dass sie von Frau Holle entlassen wird. Ihr Lohn unter dem Torbogen wird ein „Pechregen“, der ihr das ganze Leben lang anhaftet.
Das Märchen von Frau Holle offenbart neben dieser äußeren Handlung je nach Schwerpunktsetzung folgende innere Wahrheiten (exemplarisch): Frau Holle ist eine Geschichte von Tod und Wiedergeburt. Frau Holle ist eine Geschichte, die uns den Weg zum inneren Wesen und zum eignem Selbst aufzeigt. Frau Holle ist ein Märchen, das auf die philosophische und religiöse Frage nach dem Sinn des Leidens eine Antwort gibt und die scheinbare Unordnung und Ungerechtigkeit des Seins erklärt.
Um den inneren Kern eines Märchens zu erschließen, bedarf es des richtigen Verständnisses der Symbole. Hier sollen nun exemplarisch einige symbolische Bedeutungen aufgelistet werden.
Der alte Mann tritt im Märchen in verschiedenen Formen auf, als Greis, als Weiser, als Zwerg, als Zauberer etc. Nach Jung symbolisiert er den Geist, das väterliche Prinzip. Der alte Mann erscheint immer dann, wenn der Held sich in einer aussichtslosen oder verzweifelten Situation befindet, aus der ihn nur gründliche Überlegung oder ein glücklicher Einfall befreien kann.
Das Brot ist Symbol des Leibes und des irdischen Lebens. Und der Backofen ist der Ort, wo das eine in das andere verwandelt wird. Das erklärt, warum der Backofen mit Gebärmutter und Geburt in Verbindung gebracht wird. Der gewölbte Backofen ist Symbol des schwangeren Leibes, das Herausziehen des Brotes gleicht der Geburt, Neugeborene kommen „frisch aus dem Backofen“, wie man im Volksmund sagt.
In allen frühen Religionen gibt es den heiligen Baum. Er verbindet die Unterwelt mit dem Himmel. Der Baum ist mit dem Ursprung des Lebens, der Lebensquelle, und mit den entferntesten Räumen des Geistes verbunden. Der Weltenbaum Yggdrasil bei den Germanen: Der Wipfel des Baumes berührt den Himmel, die Äste umarmen die Welt, die Wurzeln reichen in das Reich der Toten, der Riesen und der Menschen. Hinter allen diesen Darstellungen verbirgt sich das archetypische Symbol des kosmischen und auch des individuellen, persönlichen Lebensbaums. Er repräsentiert er auch die Vergänglichkeit des Lebens, neue Geburt und wieder neues Leben. Das Baumsymbol hebt das Widersprüchliche auf. Es sagt, das Individuelle stirbt, aber das Leben lebt. Im Märchen führt das Besteigen eines Baums oft in eine andere Welt. Ein hohler Baum gewährt Schutz und erinnert an den Baum in seinem mütterlichen bergenden Aspekt. Und in Höhlen unter seinen Wurzeln leben Zwerge und andere wundersame Wesen, oder dort sind ungeahnte Schätze verborgen.
Die Brücke verbindet zwei Seiten, sie ist ein „Übergang“ in ein anderes Gebiet, und an dieser Stelle lauern die Dämonen des unbewussten Reiches. Über die Brücke Bifrost reiten die Toten Seelen nach Walhall. Weil das Überqueren einer Brücke gefährlich ist und Brücken nicht sehr beständig sind, führen sie in ein „anderes Land“, aus dem es nur schwer eine Wiederkehr gibt. Im Märchen gibt es goldene, silberne und gläserne Brücken.
Sein Feuerspeien bedeutet die ihm innewohnende Energie, die Lebenskraft schlechthin, deren Niederungen und Höhen er verbindet. Das Bild des Drachens ist deshalb Aufforderung, die Lebenskraft zu sublimieren, und deshalb auch Warnung vor den finsteren Mächten, die solche Fortentwicklung hindern wollen. Inbegriff des Dunklen und Feindseligen, das es zu überwinden gilt, um die Schätze, Liebe oder Weisheit zu gewinnen, welche die höheren Welten verheißen. Bild für den Schattenbereich der menschlichen Seele für Ungelebtes also und repräsentiert den eigentlichen inneren Dämon, in welchem sich des Helden Selbst in der Hülle des Schattens ihm gegenüberstellt. Die Auseinandersetzung mit ihm ist die große Tat, die den Helden zu sich selber führt.
Einerseits gehört sie zur Nacht- und Dunkelseite des Lebens, andererseits ist sie auch ein Vogel der Weisheit. Wissen aber erwirbt nur derjenige, der auch zutiefst die dunkle Seite des Menschlichen erfahren hat.
- Nächtliche Weisheit, im Sinne des Seherischen und der Ahnungen.
- Dämonisches Gespenstertier, ein Hexenvogel.
Archetypische Mutterfigur, das alte Weib, die Grosse Göttin oder Grosse Mutter, die ein geheimes Wissen über die Natur, besonders die Kräuter, besitzt, zauberwirksame Rezepturen kennt und damit Menschen und Tiere beherrscht.
- Magische, böse und negative Seite des Unbewussten, sie ist die Schöpfung unserer Wünsche und Ängste. Die Hexe wirkt bedrohlich und ihre Aufgabe ist oft, den Helden zu prüfen. Nur durch diese Prüfung aber kann er gestärkt hervortreten und den Weg aus dem Zauberwald finden.
Person mit verschiedenen Ebenen, Keller - Gefühlsebene, Schichtung in Es, Ich , Über-Ich, Das „Haus ist der geschützte Raum, der dem menschlichen Leben ein Zentrum gibt und damit zum Ursprung von Kultur wird. Die Hütte, das Haus, der Turm sind Symbole für die Wohnung der Seele. Aus dem Haus getrieben zu werden steht für die Notwendigkeit, das eigene Ich zu finden. Die Selbstverwirklichung verlangt es, dass man den Umkreis des Heims verlässt.
Der krönende Abschluss vieler Märchen ist die Hochzeit. Beschreibt das Märchen die Suchwanderung des Kindes durch die verwirrende Welt, so sind das Ziel dieser Suche die Integration und das Ende der Kindheit, das mit der Hochzeit, dem Beginn einer neuen Generation, besiegelt ist. Die Hochzeit zwischen dem Helden und der Prinzessin ist die glückliche Vereinigung der Gegensätze, die notwendig ist, damit das Leben weitergehen kann. Psychologisch symbolisiert die bleibende Verbindung eines Königssohns mit einer Königstochter die Integration der verschiedenen Persönlichkeitsaspekte des Es, des Ich und des Über-Ich und die gelungene Harmonisierung der bislang auseinanderstrebenden Tendenzen des männlichen und weiblichen Prinzips. Auf metaphysischer Ebene klingt die mystische Hochzeit an, welche eine Vereinigung von Bewusstem und Unbewusstem darstellt.
In der Kröte spiegelt sich die Ambivalenz, die auch den Archetyp der Hexe auszeichnet. Einerseits ist sie ein Symbol der Fruchtbarkeit und wird auch mit dem Uterus in Verbindung gebracht, andererseits verkörpert sie mit ihren Giftwarzen und dem alles verschlingenden Maul das Tödliche. Die Kröte gilt deshalb als ein Tier der Erdmutter, ist aber auch ein Orakeltier.
Finden des eigenen Ichs, gezwungene Selbstständigkeit
Eingänge zur Welt des Todes und der Nacht, Einkehren in sich selbst. Quell des Lebens. Eingang zum Jenseits
Verbindung zur Unterwelt dar. Er ist kalt, dunkel und eng.
Er ist Symbolfigur der sinnlichen, selbstgefälligen Lust, die durch tierische Attribute wie Pferdefuss und Bockshörner als animalisch markiert wird. verkörpert verbotene Wünsche, wobei er eher als dümmlich erscheint und von gewitzten Menschen übertölpelt werden kann. Mit Blut verschreibt man seine Seele dem Teufel, ein Bild, das verrät, dass die Seele als Essenz des Lebens im Blute wohnt. Psychologisch betrachtet erweist sich der Teufel als magischer Helfer oder seelengeleitender Dämon, der auf eine innere Wiedergeburt des Menschen hinwirkt.
Das Wasser ist Sinnbild des Fliessenden, noch nicht Geformten, von Geburtsvorstellungen, Geborgenheit im Mutterleib, Tiefe, in welcher Lebenswerte liegen. Es ist Ursprung des Lebens und deshalb mit dem Mütterlichen, Gebärenden verbunden, dem Innenleben, der Seele. Die spiegelnde Oberfläche ist die Grenze zu einer jenseitigen Welt, in der Versunkenes ruht und das ungeahnte Tiefen birgt, Symbol des Unbewussten, dem alles Wirkliche entsteigt und das auch wiederum, alles überflutend, die Wirklichkeit verschlingen kann. Indem aber im Unbewussten die schöpferische Kraft der Seele ruht, versinnbildlicht das Wasser oft die Tiefe, die den Schatz beherbergt, den Lebenswert, dem der Held nachjagt.
Da gibt es zunächst die Welt des realen Alltags, und dann gibt es im geheimnisvollen Dunkel des Waldes die andere, magische Welt, in der Hexen existieren, hilfreiche Vögel, unermessliche Schätze und anderes mehr. Einen weiteren Aspekt des Unbewussten verkörpert der Wald, der in vielen Märchen als der magische Bereich wunderbaren Geschehens dargestellt ist. Ein tiefer, undurchdringlicher Wald symbolisiert die dunklen, versteckten Tiefen der Seele. Der Wald steht symbolisch für den Ort, an dem man sich dem inneren Dunkel stellt und es durchdringt, an dem die Unsicherheit im Blick darauf, wer man ist, vergeht und an dem man zu verstehen beginnt, wer man sein möchte. Seit uralten Zeiten symbolisiert der fast undurchdringliche Wald, in dem wir uns verirren, die dunkle, verborgene, fast undurchdringliche Welt unseres Unbewussten.
Kraft der Ideen und Gedanken, magische Kräfte, körperliche Schöpfungskraft, sexuelle Kraft. Sitz der geheimen Lebenskraft.
Weiß: Unschuld und Reinheit, Mond, Frieden, göttlicher Schutz, göttliche Liebe.
Braun: Erde, Boden der Tatsachen Schwarz Ursprünglich: Unendlichkeit des Alls, die Dunkelheit die am Anfang war, die göttliche Urenergie. Tod. Doch jeder Tod ist auch eine Wiedergeburt. Trauer.
Gelb: Sonne, Lebensfreude und Licht,starke Persönlichkeit.
Rot: Leidenschaft, Mut, Stärke und Gesundheit. Farbe des Blutes, desLebenssafts. Lebensvitalität, aber auch Aggression, Alarm, Gefahr.
Orange: Individuell gelebte Sexualität, Erotik, Sinnlichkeit, Liebe zum eigenen Körper.
Rosa: Universelle göttliche Liebe.
Grün: Fruchtbarkeitund Wachstum, auch Unreife.
Violett: Feinstoffliche Wahrnehmung, Hellsichtigkeit und Intuition, auch Konflikthaftigkeit der Aspekte Blau und Rot.
Blau: Kraft des Geistes, Heilung und Harmonie, Kommunikation.
Energie, Seele, Hitze, Flamme, Blut, Vitalität, Wille, Heilung und Zerstörung, Reinigung, Freudenfeuer, Herdfeuer, Kerzenflammen, Sonne, Wüsten, Vulkane, Eruptionen, Explosionen, große Pläne, sexuelle Leidenschaft, Mut, Impulsivität.
Gefühle, Träume, Liebe, Mut, Kühnheit, Trauer, das Weltenmeer, die Gezeiten, Seen, Teiche, Ströme und Flüsse, Brunnen und Quellen, Intuition, das Unbewusste, der Schoss, Zeugung, Fruchtbarkeit.
Der Körper, Wachstum, Natur, Nahrung, materieller Gewinn, Geld, Kreativität, Geburt, Tod, Stille, Schluchten, Höhlen, Gräber, Felder, Felsen, Steinsetzungen, Berge, Kristall, Edelsteine, Metall.
Der Geist, jede geistige, intuitive und psychische Arbeit, Erkenntnis, abstraktes Lernen, Theorie, windgepeitschte Hügel, windige Strände, hohe Berggipfel und Türme, Wind und Atem.